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Liebe schwarmintelligenz, ich muss ein screening durchführen  und dann die geeigneten Personen, die die kriterien erfüllen zur weiteren Studienteilnahme einladen. Die Kriterien sind, dass auf 2 Ja/Nein fragen mit Nein geantwortet werden muss und das in einem Fragebogen (PTSD-Checklist) ein Summenwert von mind. 20 Punkten erreicht werden muss.  Der Fragebogen hat 5 antwortmöglichkeiten, die jew. 0-4 Punkte geben. Diejenigen, die diese kriterien erfüllen, sollen eine einladung zu einer weiteren umfrage bei limesurvey bekommen und dann nach 3 und 5 Wochen erneut zur Beantwortung einer Umfrage eingeladen werden. Ich glaube ich muss die Ergebnisse des Screenings exportieren, selbst auswerten, um zu sehen welche Personen einen Summenwert von 20 erreicht haben und diese dann erneut per Mail zu der Umfrage einladen. Auf diesem Wege kann die Anonymität der Daten aber nicht gewährleistet werden, da ich ja zu den einzelnen Fragebögen die Emails zuordnen kann bzw. muss. Deshalb meine Frage: Kann man es so einstellen, dass limesurvey selbstständig erkennt, welche die geeigneten Kandidat:innen zur Teilnahme an der nächsten Umfrage sind und diese dann selbstständig zu dieser weiterleitet bzw. per Mail dazu einlädt? Ist das in so einem komplexen Fall mit dem Summenwert eines Fragebogens möglich und falls ja wie? 

Hallo,

Kann man es so einstellen, dass limesurvey selbstständig erkennt, welche die geeigneten Kandidat:innen zur Teilnahme an der nächsten Umfrage sind

Die Berechnung des Screening-Wertes ist ja einfach mit einer Frage vom Typ "Gleichung" zu bewerkstelligen.
Als rohe Idee:
{if(Q1=="N" and Q2=="N" and sum(that.Q3) ge 20,1,0)}
Wenn das Ergebnis 0 ist, fliegt der Teilnehmer raus.

und diese dann selbstständig zu dieser weiterleitet bzw. per Mail dazu einlädt?

Wie meinst Du das? Soll sofort eine Mail gesendet werden mit dem Link zur nächsten Umfrage.
Ich denke, hier könnte man evtl. einfach auf die nächste Umfrage weiterleiten per end-url, oder sogar einfach die Fragen der eigentlichen Umfrage anschließen.
Also: Wer das Screening nicht übersteht, fliegt raus, der andere macht dann mit der Befragung weiter.
Oder Du schickst eine Mail, indem Du die "Bestätigungs-Email" entsprechend anpasst. Dazu benötigst Du aber das token (und musst sicherstellen, dass die Teilnehmertabellen in den Umfragen identisch sind).

Aber jetzt:

kann die Anonymität der Daten aber nicht gewährleistet werden, da ich ja zu den einzelnen Fragebögen die Emails zuordnen kann bzw. muss.

Selbstverständlich kann sie das.
Denn Du, und nur Du allein, bist für die Einhaltung der Anonymität verantwortlich.
Und gerade in Deinem Fall - wegen der Wiederholungsbefragung - benötigst Du doch die Teilnehmer (egal, ob innen, außen, oben oder unten) , die die erste Befragung durchgeführt haben.

Hier einmal ein paar Statements aus der letzten Zeit von uns dazu (gesammelt aus mehreren Threads):
@holch:

sondern nur eine, sagen wir mal "selbstverpflichtende" Annonymität. So machen wir das in der Marktforschung seit Jahren, weil wir uns der Problematik bewusst sind. Wir garantieren, dass die Daten bei der Analyse nicht mit persönlichen Daten verknüpft werden. Technisch ist es meist möglich, wir verpflichten uns aber dazu, dies nicht zu tun. Nur um verschiedene Datensätze zu verknüpfen, zu weiteren Wellen einzuladen oder um Incentives/Preise zu verschicken werden die persönlichen Daten verwendet.

Als Marktforscher garantieren wir den Teilnehmern, dass wir die persönlichen Daten nicht zusammen mit den Antworten auf die Umfrage auswerten, selbst wenn wir das technisch könnten. Die Teilnehmer müssen uns da dann eben vertrauen. Wenn sie uns nicht vertrauen, dann ist es sowieso besser, gar nicht teilzunehmen. In manchen Fällen geht es auch gar nicht anders, ohne irgendeinen Zusammenhang zwischen den persönlichen Daten und den Antwortdaten (Bezahlung von Incentives, Einladung zu einer zweiten Welle, Verknüpfung von den Antworten aus verschiedenen Umfragen über die Zeit, Erinnerungsmails falls noch nicht teilgenommen, etc.).

In der Marktforschung arbeiten wir ja meist mit, sagen wir mal "ethischer" Anonymität. Wir brauchen oft eine Möglichkeit die Antworten mit den Kontaktdaten zu verknüpfen (Qualitätskontrolle, prüfen wer den Fragenbogen komplett ausgefüllt hat wegen Reminder und/oder Incentives, etc.).

Wir garantieren aber, dass die Antworten nicht mit den personenbezogenen Daten verknüpft werden für die Analyse. Das steht im "Ehrenkodex" der Marktforscher schon seit Jahrzehnten (Esomar Code). Sprich: Man könnte technisch, aber man macht es nicht.

@Joffm:

Ich weiß nicht, wie oft @holch, @jelo und ich bereits darauf hingewiesen haben, dass Anonymisierung in Deiner Verantwortlichkeit liegt.
Wir, als institutionelle Markt- und Meinungsforscher unterwerfen uns daher den Standesregeln, die vom ESOMAR (European Society of Opinion and Market Research) und vom ADM (Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute) vorgegeben sind.
Danach ist auch eine schriftliche Umfrage, auf deren Deckblatt Name und Adresse des Befragten vermerkt ist, eine anonyme Umfrage, WENN "an der Tür des Institutes" dieses von der restlichen Befragung getrennt wird.
Diese Adresse kann dann aber dazu benutzt werden, diese Personen zu einer weiteren Befragung einzuladen, und auch dazu, säumige Teilnehmer noch einmal zu erinnern.
Soll heißen, wir könnten die Daten zusammenführen, tun es aber nicht

Und diesen Regeln solltest auch Du Dich unterwerfen, wenn Du den Teilnehmern die anonymisierte Auswertung zusicherst.
Und da die Teilnehmer dies bei der Beantwortung ja nicht überprüfen können, müssen Sie Dir einfach vertrauen. Vertrauen Sie Dir nicht, beantworten Sie eben nicht, egal ob technisch anonymisiert oder nicht.

Das zunächst einmal

Joffm




 

Lieber Joffm, danke für deine schnelle Antwort!!
Kann ich irgendwo genauer nachlesen, wie ich so einen Befehl: {if(Q1=="N" and Q2=="N" and sum(that.Q3) ge 20,1,0)} erstelle, denn das erschließt sich mir aus deinem Beispiel noch nicht, was sicher an meinen fehlenden Kenntnissen liegt. ich brauche ja das alle Personen die 0-19 Punkte haben rausfliegen oder die die anderen zugangskriterien nicht erfüllen, Und ich gehe mal davon aus, dass ich die antwortoptionen des Fragebogens codieren muss, dessen Summenwert limesurvey ja zusammenrechnen soll? Irgendeine Idee wie man das macht oder ist meine vermutung falsch?
Ich forsche in der Klinischen Psychologie und denke, dass bei uns andere Regeln gelten hinsichtlich der Anonymität, denn ich darf nicht die Mailadressen mit den Angaben zusammen bringen können.
Hinsichtlich der Zuordnung der Datensätze (3 Messzeitpunkte):
Ich habe eine geschlossene Umfrage, daher dachte ich gerade, vllt könnte man das so lösen, dass die Personen einen individuellen Code erstellen nach einer von mir vorgegebenen Struktur (Geburtstag, ersten 2 buchstaben vorname der mutter - sowas), der dann bei jeder Befragung erneut eingegeben werden muss. Weißt du wie ich das einstellen kann?
Vielen dank für deine hilfe!!

Hallo,

Ich habe eine geschlossene Umfrage, daher dachte ich gerade, vllt könnte man das so lösen, dass die Personen einen individuellen Code erstellen nach einer von mir vorgegebenen Struktur (Geburtstag, ersten 2 buchstaben vorname der mutter - sowas), der dann bei jeder Befragung erneut eingegeben werden muss.

Ja, ja, das wurde hier im Forum schon von einigen Studenten angedacht und ist für manche Zwecke auch in Ordnung.

Aber bei Dir?
Du willst wieder einmal nach dem Wahlspruch arbeiten "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"
Du hast eine geschlossene Umfrage (oder eigentlich drei), die Du eben meinst im anonymen Modus durchführen zu müssen.
Was folgt?
Nach dem Screening hast Du zwar Personen, die sich für die weiteren Umfragen qualifiziert haben, aber Du weißt nicht, welche
Wie willst Du diese für die Folgeumfragen einladen?
Das ist ja gerade die Crux dieser "technischen" Anonymisierung, dass es keinen Zugriff auf die Daten der Teilnehmer-Tabelle gibt.

Mir fällt nur ein: Dreimal dieselbe Teilnehmertabelle, und Du lädst alle wieder ein.
Diejenigen, die sich beim Screener nicht qualifizierten, haben ja keinen Code erzeugt, können also keinen eingeben, fliegen wieder raus, und fühlen sich ein bisschen veräppelt.

Andere Lösungen:
Der Screener dient ja wohl nur dazu, Probanden zu finden. Dann sind die Ergebnisse der Itembatterie ja für die spätere Auswertung unwichtig. Soll heißen, hier ist es uninteressant, wie jemand die 20 Punkte erreicht hat.
Dann könnte man diesen Screener auch nicht anonym laufen lassen, in der Umfrage nur ein Ergebnis ("qualifiziert - nicht qualifiziert")  errechnen, dann die Einzeldaten vor Absenden des Fragebogens wieder löschen,.
Dann weißt Du, wer qualifiziert ist (mehr aber auch nicht) und kannst diese Leute zu den Folgeumfragen einladen.
Dabei bleibt dann aber die Crux, dass jemand, der die erste Folgeumfrage nicht beendet, auch wieder nicht erkannt wird.

Daher mein Vorschlag:
Screener geschlossen (mit Teilnehmer-Tabelle) und meinetwegen anonym.
Erste und zweite Folgeumfrage aber offen.
Diejenigen, die nicht wegen der Quote herausgeflogen sind, erzeugen ihren Code.
Auf der Ende-Seite erklärst Du wie es weitergeht, d.h.
Du blendest den generischen Link zur ersten Folgeumfrage ein (hier wäre es eine gute Idee, einen Parameter anzuhängen, der durch eine Manipulation des Codes erzeugt wird) und machst klar, dass sie sich diesen Code, der noch einmal dick und fett gezeigt wird, merken/aufschreiben sollen.
Diese Leute rufen dann mit dem generischen Link die Umfrage auf und geben ihren Code ein.
Du hast den an den Link angehängten Parameter ebenfalls in den Daten gespeichert und kannst nun durch Rückrechnung testen, ob dies der richtige ist.
(Sonst könnte man ja irgendeinen Code eingeben, um die Umfrage durchzuführen)

Auf der Ende-Seite dann dasselbe Procedere:
Link zur zweiten Folgeumfrage mit Erklärung.

So erzielst Du Anonymität, die zweite Folgeumfrage wird nur von denjenigen ausgefüllt, die die erste beendet haben.
Nachteil:
Man kann diese Folgeumfragen mehrmals ausfüllen

Jetzt  noch zu Deinen Fragen

 wie ich so einen Befehl: {if(Q1=="N" and Q2=="N" and sum(that.Q3) ge 20,1,0)} erstelle, denn das erschließt sich mir aus deinem Beispiel noch nicht

Ist eigentlich leicht zu verstehen:
Die IF-Funktion hat dieselbe Syntax wie in Excel, also if(Bedingung,was_wenn_WAHR,was_wenn_FALSCH)
Dann liest man es einfach, nämlich, "Wenn die Frage Q1 mit "Nein" beantwortet wurde UND die Frage Q2 mit "Nein" beantwortet wurde UND die Summe der Frage Q3 größer oder gleich 20 ist, wird eine 1 gespeichert, sonst eine 0".
Steht alles im Handbuch (ExpressionScript) hier die Kapitel über implementierte Funktionen
[url] manual.limesurvey.org/ExpressionScript_-...mplemented_functions [/url]
und über die Variablen "self" und "that"
[url] manual.limesurvey.org/ExpressionScript_-....22that.22_variables [/url]

ich gehe mal davon aus, dass ich die antwortoptionen des Fragebogens codieren muss,

Hast Du schon einmal eine Frage angelegt? Was sonst?

Hilfen findest Du hier:
a. Das Handbuch (zumindest die Teile über Fragetypen und ExpressionScript)
[url] manual.limesurvey.org/LimeSurvey_Manual#..._-_Table_of_Contents [/url]
b. Die Beispielstudien
[url] manual.limesurvey.org/ExpressionScript_sample_surveys/en [/url]
c. Auch mein Tutorial 4: Gleichungen,..."
[url] forums.limesurvey.org/index.php/forum/ge...and-4-11-2022#240746 [/url]
d. Die vielen kurzen Youtube-Videos unseres LimeSurveypartners Paul Borsdorf (nach dem Namen suchen)

Joffm

So, jetzt leg einmal los, und erstelle diesen Screener.
Falls dann doch noch Fragen zur Berechnung des Scores auftreten, sende ihn als lss-Export

Ich forsche in der Klinischen Psychologie und denke, dass bei uns andere Regeln gelten hinsichtlich der Anonymität, denn ich darf nicht die Mailadressen mit den Angaben zusammen bringen können.

Wenn dem wirklich so wäre, dann kannst du deine Umfrage so leider sowieso nicht durchführen.

Laut deiner Beschreibung hast du 5 Fragen, bei denen jeweils 0-4 Punkte vergeben werden sollen, und nur mit 20 Punkten kommt man weiter. Also, wennn man ein bisschen Mathematik kann, dann weiss man ganz genau, welche Antworten diese Leute geben haben, denn sie müssen ja 5 mal 4 Punkte bekommen haben um auf 20 Punkte zu kommen.

D.h. all das Gelaber von Anonymität ist in diesem Fall sowieso Quatsch denn per Definition weisst du doch nach dem Screening, was diese Leute geantwortet heben, es gibt nur eine "Lösung" um auf 20 Punkte zu kommen.

@holch, setz die Brille auf!
Es sind nicht 5 Fragen, sondern 5 Antwortoptionen
Dieser Test hat ca. 20 Items.

Joffm 

Der Fragebogen hat 5 antwortmöglichkeiten, die jew. 0-4 Punkte geben.

Hmmm, ich weiss ja nicht, ich habe es halt so gelesen, dass hier "Antwortmöglichkeiten" nicht Items sind, sondern Frage und die Antwortoptionen haben dann 0-4 Punkte jeweils.

Aber gut, wenn meine Interpretation falsch ist, dann ist das halt so.