Hallo,

Leider hänge ich gerade bei einer "doppelten Randomisierung". Ich führe eine Studie durch, bei der die teilnehmenden Personen randomisiert zu EG und KG zugeteilt werden, direkt zu Beginn der Studie. Nach einer unterschiedlichen Fragengruppe in EG und KG, kommen danach ein paar Fragegruppen, die für EG und KG gleich sind.

Danach kommt nochmal eine Fragegruppen, mit zwei Fragen, von denen jeweils eine randomisiert gestellt werden soll. Wichtig ist, dass nicht die EG nicht nur Frage 1 und die KG nur Frage 2 bekommt, sondern dass dies gemischt wird. Also Personen in der EG sollen Frage 1 oder Frage 2 randomisiert bekommen und Personen in der KG sollen Frage 1 oder Frage 2 randomisiert bekommen. In den nächsten Fragegruppe geht es für alle gleich weiter.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich dies umsetzen kann? Die randomisierte Zuweisung zu EG bzw. KG habe ich mit dem {rand(1,2)} Befehl umgesetzt.

Vielen Dank vorab, Limaka

Du erstellst einfach zwei Zufallszahlen. Aber, du solltest nicht einfach nur {rand1,2)} verwenden, da in diesem Fall bei jeder Abfrage dieser Zufallszahl neu ausgewürfelt wird. D.h. diese Zufallszahl kann sich innerhalb der gleichen Umfrage ändern (für den gleichen Teilnehmer) und das willst du ja nicht.

Sowas wie {if(is_empty(RANDOM1),rand(1,2),RANDOM1)} und dann halt nochmal für die Frage RANDOM2 das gleiche.

Die erste Gruppe checkst du mit RANDOM1 und die zweite mit RANDOM2.

Liebe(r) Holch,

Vielen Dank für die Antwort. So ganz steige ich noch nicht durch, ich werde es aber morgen versuchen umzusetzten.

Viele Grüße,

Limaka

Hallo,
ich mische mich einmal ein.
@holch hat ja die Standardlösung genannt. Du hast ja zwei unabhängige Zufallsexperimente, die jeweils zwei Ergebnisse liefern.
Also nichts anders wie wenn Du zweimal eine Münze wirfst. Oder meinetwegen zwei Münzen auf einmal.

Wenn Du Dir jetzt überlegst, dass es insgesamt nur 4 Ergebnisse geben kann
1. EG - Frage 1
2. EG - Frage 2
3. KG - Frage 1
4. KG - Frage 2
kommst Du auch mit einer Zufallszahl von 1-4 aus.

Wie Du im Schema ablesen kannst, wird

• EG immer gezeigt, wenn die Zufallszahl 1 oder 2 ist
• KG immer gezeigt, wenn die Zufallszahl 3 oder 4 ist
• Frage 1 immer gezeigt, wenn die Zufallszahl 1 oder 3 ist
• Frage 2 immer gezeigt, wenn die Zufallszahl 2 oder 4 ist.

Dann würde die Zufallszahl, die hier RANDOM heißen soll, erzeugt mit {if(is_empty(RANDOM),rand(1,4),RANDOM)} und in den Relevanzgleichungen der Fragen eben stehen
EG: RANDOM==1 OR RANDOM==2
KG: RANDOM==2 OR RANDOM==4
Frage 1: RANDOM==1 OR RANDOM=
Frage 2: RANDOM==2 OR RANDOM==4

Das geht auch. Wie Du es nun löst, ist Dir überlassen.

Joffm




 

Lieber Joffm,

Mit Ihrer Lösung hat es nun geklappt. Das einzige das mich wundert ist, dass ich, wenn ich in die Umfragenvorschau starte, ich sicherlich erst 5 mal zur EG gelost werde, bevor ich überhaupt mal der KG zugewiesen werde.
Beinhaltet diese Randomisierung nicht, dass die Zuweisung sich 50 % annähert?

Vielen Dank und Gruß,

Limaka

Beinhaltet diese Randomisierung nicht, dass die Zuweisung sich 50 % annähert?

Naja, das haben wir in der Schule gelernt. Das Werfen einer Münze hat bei jedem Wurf eine 50%/50% Chance. Egal was vorher passiert ist. D.h. jedes Mal wenn du ziehst ist die Chance 50% EG gelost zu bekommen. Also sind 5x EG am Anfang gar nicht so überraschend.

Jetzt kommt das Gesetz der grossen Zahlen ins Spiel: Wenn du das ganz sehr, sehr oft wiederholst, sollte sich die Verteilung jeweils 50% nähern. 6 Wiederholungen würde ich persönlich jetzt aber nicht als "grosse Zahl" definieren.

Je kleiner deine Stichprobe, desto grösser die Chance auf eine grosse Diskrepanz.

Liebe(r) Holch,

Vielen Dank für die Anmerkung. Auch mir ist das Gesetz der großen Zahl nicht unbekannt, selbstverständlich habe ich mehr als sechs Versuche gemacht. Leider fehlt mir die Muße, das ganze 100 Mal auszuprobieren, da ich mich erst eine ganze zeitlang durch ein andere Pflichtfragen klicken muss.

Daher wollte ich nachfragen, ob es diese Funktion gibt, die ich von einem anderen Umfragesoftware kenne, wo man einstellen kann, dass nicht zufällig zugewiesen wird, sondern z.B. abwechselnd zu z.B. Gruppe 1 und Gruppe 2. Gerade wenn man vielleicht nur auf eine kleinere Stichprobe hoffen kann und das Gesetz der großen Zahlen nicht zum Zug kommt, könnte dies hilfreich sein.

VG,

Limaka

Genau,
spiele es doch einfach mit einer Münze oder einem Würfel durch und schreibe Dir die Ergebnisse auf.
Dann wirst Du sehen, dass bei 12 Würfen nicht sechsmal Kopf und sechsmal Zahl kommt, und auch nicht jede Augenzahl des Würfels genau zweimal.
Vor Kurzem habe ich hier irgendwo die Wahrscheinlichkeit für genau 2 Vieren bei 12 Würfen beschrieben;
Das ist dies
 
ungefähr 30%.
Und genau 3 Vieren zu würfeln ist ca. 19%.

Und was Du machen kannst, wenn es bei einer kleiner Fallzahl dann doch ein bisschen schif wird, schreibe ich dann auch noch einmal

Joffm


 

Okay, also kleine Stichprobe.
Nehmen wir einmal als Beispiel 50?
Dann wirst Du natürlich wirklich nicht auf  12 Teilnehmer für jede Deiner 4 Kombinationen kommen.
Ich habe einmal im Geigy nachgeschaut: 
Bei einer Fallzahl von 50 sind die 95% Vertrauensgrenzen für 25%: 13,8% - 38,7% (entspricht also 7 - 19 Personen)

0. Lösung
Warte, bis alle vier Gruppen ausreichend gefüllt sind. Du zahlst den Teilnehmern ja nichts, oder?
In den "Overquota" Gruppen hast Du dann die Möglichkeit, offensichtlich qualitativ schlechte Interviews rauszuschmeißen.
Oder lass Deine Oma entscheiden, welche überzähligen herausfliegen.

1. Lösung:
Dazu solltest Du aber zwei unabhängige Zufallszahlen benutzen; sonst wird die Rechnerei etwas kompliziert.
Weiterhoin schlage ich manchmal vor statt einer Zufallszahl von 1-2 eine von 1-100 zu erzeugen.
Dann sieht die Startbedingung so aus:
Gruppe 1: random1 < 51
Gruppe 2: random1 > 50

Dann kann man während der Feldzeit im Falle einer schon sehr starken Besetzung von Gruppe 1 einfach ändern in, z.B.
Gruppe 1: random1 < 36
Gruppe 2: random1 > 35
Damit gehen also doppelt so viele Teilnehmer in die Gruppe2 wie in die Gruppe 1.

Und wenn Gruppe 1 voll ist, eben
Gruppe 1: random1 >100 oder auch random1==0  (unmögliche Bedingung)
Gruppe 2: random1 <101 oder auch random1>0  (für alle erfüllt)

Und das kann man auch in einer aktivierten Umfrage ändern.

2. Lösung
Es gibt zwar kein direktes Verfahren in LimeSurvey, um Deine Idee von "Wenn der erste in Gruppe 1 fällt, soll der zweite in Gruppe 2, usw.". 
Und man kann auch nicht die SAVEDID dazu benutzen, um z.B. mit "SAVEDID modula 4 + 1" immer eine Reihenfolge 1,2,3,4,1,2,3,4,... zu erzwingen,
SAVEDID ist die laufende Nummer in der Antworttabelle. Allerdings werden die nicht vollständigen Interviews ebenfalls mitgerechnet.

ABER: Es gibt ein Plugin  "getStatInSurvey"
[url] gitlab.com/SondagesPro/ExportAndStats/getStatInSurvey [/url]
Es dient dazu, Häufigkeiten bestimmter Codes bestimmter Fragen über die gesamte Umfrage hinweg anzuzeigen.

Hier ein Live-Beispiel der Anwendung:
[url=https://https://www.mafosurvey.de/limesurvey/index.php/833381?lang=de] www.mafosurvey.de/limesurvey/index.php/833381?lang=de [/url]

Damit kann man bei einer einfachen Frage die Gesamtzahl zählen, und dann mit "modulo" Deine Idee verwirklichen.
Wenn Du also plugins installieren darfst, wäre es evtl. möglich
Muss ich einmal ausprobieren.

Joffm

 

Lieber Joffm,

Lösung eins gefällt mir sehr gut!

Vielen Dank für den Input!

VG,

Limaka