Das zugrundeliegende Phänomen nennt sich Non-Response-Bias und beschreibt, dass eine Umfrage unrepräsentativ wird, wenn ein bestimmter Teil der Zielgruppe nicht an der Umfrage teilnimmt und so die Ergebnisse verzerrt werden. Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Antwortrate erhöhen können: Ein gut durchdachtes Umfragedesign, das für den Teilnehmer ansprechend ist: Dazu gehört die richtige Länge, die Nutzung von Bildern und Farben und die Optimierung der Umfragestruktur durch Verzweigungslogik, Piping oder die Anzeige eines Fortschrittsbalkens. Personalisierte E-Mails und Erinnerungsmails (die am effektivsten ein bis zwei Wochen nach der ersten Mail sind) Zusichern von Anonymität Anreize schaffen in Form von Gewinnspielen oder Vergütungen Anreize schaffen TDer Harvard Professor Michael Sandel erklärt in seinem Buch "What Money Can't Buy" auf welche Weise die Bepreisung von Objekten, diese entwerten können. Ein Paradebeispiel ist die Blutspende: Wenn man eine Belohnung im Gegenzug für die Blutspende verspricht, mit der Absicht, mehr Blut zu erhalten, wird die Qualität des Blutes sinken – so Sandels Theorie. Seine Argumentation ist wie folgt: Ein monetärer Anreiz motiviert vor allem Personen aus dem unteren Ende des ökonomischen Spektrums. Und Personen aus dem unteren Ende des ökonomischen Spektrums tendieren dazu, einen schlechteren Gesundheitszustand zu haben und damit eine geringere Blutqualität mit einem höheren Risiko für Krankheiten wie Hepatitis. Ein anderer Effekt, den er beschreibt, ist, dass die Blutspende ihren altruistischen Wert verliert, wenn man ihr einen monetären Wert gibt. Sie wird zu einem weiteren Objekt auf dem ökonomischen Markt und verlässt die Domäne der Moralität. Dadurch, dass sie zu einem Gut wird, verlieren die Menschen ihr Pflichtgefühl. Das könnte langfristig dazu führen, dass es weniger Blutspender gibt. Anwendung auf Umfragen Überträgt man diese Gedanken auf den etwas profaneren Akt, Leute dafür zu bezahlen, an Umfragen teilzunehmen, kann man dieselben zwei Level analysieren: eine Verschiebung der Zielgruppe und eine Verschiebung der Moralität. Welche Implikationen gibt es dort? Und was empfehlen Studien? Erstens, ziehen Anreize mehr Leute an und gibt es eine demographische Verschiebung? Um es kurz zu machen, ja, Anreize funktionieren im Hinblick auf eine Verbesserung der Antwortrate. Es ist allerdings fast unmöglich, eine bestimmte Prozentzahl zu nennen, da unterschiedliche Studien unterschiedliche Ergebnisse von 10 bis 50 % bringen. Die Zahlen scheinen stark von anderen Faktoren beeinflusst zu sein. Der aktuelle Forschungsstand weist nicht auf einen demographischen Effekt hin, es sieht also so aus, als köderte der Anreiz keine bestimmte Gruppen. Zweitens, welchen Effekt haben die Anreize auf die Moral der Umfrageteilnehmer? Ändert sich die investierte Zeit und die Qualität der Antworten? Es gibt Studien die sogar das Gegenteil zeigen: Die Anreize sind möglicherweise ein Ansporn, die Umfrage besonders gewissenhaft auszufüllen. Gleichzeitig gibt es möglicherweise einen Einfluss auf die Soziale Erwünschtheit, was bedeutet, dass Teilnehmer Antworten geben, von denen sie glauben, dass sie von ihnen erwartet oder gewünscht werden. Dieser Effekt ist nicht eindeutig und hängt ebenfalls von verschiedenen Faktoren, wie dem Land oder der Art der Frage ab. Zum Beispiel waren innerhalb einer Studie die Antworten auf die Frage nach dem Einkommen verzerrt und die Antworten betreffend politischer Ansichten unbeeinflusst. Welche Empfehlungen sprechen Studien aus? Die Entscheidung zwischen einem Gewinnspiel, bei dem die Chance auf einen Preis besteht und einer Belohnung für jeden Teilnehmer hängt immer auch vom zur Verfügung stehenden Budget ab. In die Entscheidung könnte mit einfließen, dass auch andere Faktoren einen Einfluss auf die Antwortrate haben. Es scheint, als sei für kurze Umfragen ein Gewinnspiel am kosteneffizientesten und Gutscheine bei längeren Befragungen. Ein Fun Fact bezüglich der Gewinnspieloption ist, dass sie nicht nur die Antwortrate erhöht, sondern auch die Antwortgeschwindigkeit um einige Tage. Obwohl es irrational ist, scheint dieses Verhalten durch die Fehlvorstellung geleitet sein, dass eine frühere Teilnahme die Gewinnchancen erhöht. Um das Auftauchen frühzeitig beendeter Umfragen zu verringern, sollte auf den Zeitpunkt der Entlohnung geachtet werden. Es konnte gezeigt werden, dass die Herausgabe der Belohnung zu Beginn der Umfrage das Pflichtgefühl erhöht, die Umfrage sorgfältig zu beenden. Was einen noch größeren Einfluss auf die Qualität der Antworten zu haben scheint, ist allerdings die Länge der Umfrage. Studien haben gezeigt, dass man eine größere Menge an „Ich weiß es nicht“-Antworten bei längeren Fragebögen erhält. Fazit Es scheint so, als fände Sandels Theorie keine Anwendung auf die Bepreisung der Umfrageteilnahme. Also tatsächlich, ja, Geld kann höhere Antwortraten kaufen und das anscheinend ohne Schaden anzurichten. Der Einfluss auf die Umfragequalität ist noch nicht abschließend nachgewiesen. Der zu Beginn genannte Non-Response-Bias scheint verringert zu werden unter Inkaufnahme einer leicht erhöhten Antworttendenz in Form der Sozialen Erwünschtheit. In jedem Falle ist es sinnvoll alle oben genannten Faktoren zur Erhöhung der Antwortrate zu beachten. Jede der Funktionen kann bequem über die LimeSurvey Softwarte in die Fragebögen eingebaut werden.
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Im Wesentlichen bedeutet dies, dass Sie Ihre gesamte Umfrage entweder auf einer Seite präsentieren können, in der Forschungswelt scrolling survey design genannt, auf mehreren Seiten, d.h. eine Frage pro Seite, paging survey design genannt, oder alternativ eine Hybridversion, die exklusiv von LimeSurvey angeboten wird und eine Fragengruppe bestehend aus mehreren Fragen bietet, von uns als categorising survey design bezeichnet. Dies erscheint zunächst als eine leichte Entscheidung, wird jedoch mehr Überlegung erfordern wenn Sie sich diesem Design Thema widmen. Vor allem in Anbetracht der Verfügbarkeit verschiedener technischer Geräte mit denen Umfragen heutzutage beantwortet werden können wie zum Beispiel Desktop-Rechner, Tablets oder Smartphones, manifestieren sich manche Formate als vorteilhaftere Option auf einem Gerät und zugleich unvorteilhafter auf einem anderen Gerät. Dieser Umstand führt beim Umfrage-Design zu noch mehr Komplexität. Forscher haben diese Design-Frage bereits seit Jahren getestet und bewertet indem Sie bestimmte Schlüsselmetriken wie zum Beispiel Absprungraten, Abschlusszeiten und -raten sowie Item Nichtbeantwortung. Ergebnisse deuteten darauf hin, dass Umfragen, die auf Desktopcomputern beantwortet wurden nicht signifikant im Hinblick auf Vervollständigungs- und Abschlussraten von scrolling und paging Designs variieren. Lediglich eine Tendenz bestimmte Fragen zu überspringen wurde für das scrolling Umfrage-Design entdeckt, was eine Reihe verschiedener Gründe haben könnte, so zum Beispiel mentale Überforderung, Langeweile oder andere Probleme, die mit Umfrageermüdung zu tun haben. Tipps für verschiedene Design-Formate Eines muss vorab klar gestellt werden: Es gibt keine generelle beste Strategie, die auf jede Umfrageart angewandt werden kann. Im Endeffekt kommt es auf die Umfragecharakteristika im Hinblick auf die Zeit und Fragenanzahl der Umfrage sowie die technische Ausstattung und Verbindung an. Nichtsdestotrotz können Szenarien geschaffen werden in denen verschiedene Design-Formate passender sind als andere wegen zugrunde liegender Umfragebedingungen. Dies führt uns zu den folgenden Tipps in der Nutzung unterschiedlicher Umfrage-Design-Formate: Falls Ihre Umfrage von kurzer Dauer ist sowie nur wenige Fragen beinhaltet, empfiehlt es sich stets ein scrolling Design zu verwenden, um die Umfrage kurz zu halten. Ein paging oder categorising Design wird Fragen auf mehrere Seiten streuen und mehr Klicks sowie Anpassung an nachfolgende Seiten vom Befragten erfordern, was wiederum die Umfrage verlängert. Dies wird mit großer Wahrscheinlichkeit zur Erschöpfung oder zu gemindertem Interesse der Befragten führen und in geringeren Abschlussraten bzw. höheren Absprungraten resultieren. Ein paging Design macht in der Regel nur dann Sinn, wenn Sie eine lange Umfrage haben, die entweder auf einem Desktop-Rechner oder Laptop durchgeführt werden sollen, da diese Geräte größere Bildschirme besitzen sowie schnellere Cursorsteuerung und einfacheres Klickverhalten erlauben. Auf diese Weise können Umfragen in praktischerer Art und Weise vervollständigt werden. Selbstredend kann das vorgenannte paging Design ebenso durch ein categorising Design ersetzt werden, welches eine elegantere Alternative darstellt, da es Fragen zu festgelegten Unterkategorien gruppiert, um wiederum Befragten die Wiedererkennung logischer Verbindungen zwischen Fragen zu erleichtern. Tablet und Smartphone Geräte mit ihren kleineren Touchscreens sollten lediglich mit einem categorising Design konfrontiert werden im Falle einer längeren Umfrage, da dies potentielle Negativeffekte des paging und scrolling Designs minimieren würde. Im categorising Design werden einerseits weniger Klicks und neue Seitenaufrufe als im paging Design nötig sowie muss andererseits weniger scrollen und Informationsüberladung toleriert werden. Der Vorteil des paging und categorising Designs liegt auf der Hand: jedes Mal, wenn eine befragte Person eine oder mehrere Fragen beantwortet und weiter klickt, werden diese Daten abgeschickt und gespeichert selbst wenn die befragte Person die Umfrage auf einer nachfolgendenen Seite abbricht. Falls eine befragte Person dieselben Fragen bei einem scrolling Design beantwortet und dann abbricht ohne Antworten abzuschicken, gehen alle Daten verloren. In diesem Szenario sind paging und categorising Designs wertvoller, da Teildaten durchaus noch wichtige Erkenntnisse liefern können. ⇨ Alles in Allem empfehlen wir jedoch lange Umfragen zu vermeiden, die viele Fragen beinhalten, da diese häufiger zu geringeren Abschlussraten und höheren Absprungsraten führen werden aufgrund von Umfrageermüdung. Versuchen Sie längere Umfragen gemäß passender Unterthemen in mehreren kürzere Umfragen zu unterteilen. Auf diese Weise stellen Sie sicher die Relevanz Ihrer Umfrage für Ihre Zielgruppe zu erhöhen und wertvollere Daten zu Analysezwecken zu erhalten. Schlussendlich kommt es darauf an wie gut Sie Ihre Zielgruppe kennen. Je mehr Sie über verwendete Geräte und Umfragedurchhaltefähigkeit erfahren können, desto besser können Sie Ihr Umfrage-Design an die Erreichung bestimmter Ergebnisse ausrichten.
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Was ist Umfrageermüdung (survey fatigue)? Kurz gesagt ist Umfrageermüdung ein Zustand der Erschöpfung seitens eines Befragten, z.B. als Resultat von Langeweile, Gleichgültigkeit oder Müdigkeit, im Hinblick auf das Durchführen einer Umfrage. Umfrageermüdung ist heutzutage ein allgegenwärtiges Thema. Aufgrund enormer globaler Digitalisierung und nahezu 24-stündiger Erreichbarkeit von Menschen auf Mobilgeräten, haben Organisationen und andere Institutionen zunehmend begonnen diese Chance für sich nutzen, um durch Online-Umfragen Feedback-Daten zu sammeln. Arten der Umfrageermüdung Es existiert verbreiteter Konsens im Netz, dass Umfrageermüdung in zwei Arten, abhängig des Auslösezeitpunktes, unterteilt werden kann. Teilnahmeermüdung ("survey responding fatigue"): diese Art der Umfrageermüdung findet vor der potentiellen Teilnahme an einer Umfrage statt. Die überfordernde Anzahl an Umfrageeinladungen oder Frequenz an Umfrageerinnerungen führen zu einer allgemeinen Ablehnungshaltung gegenüber der Teilnahme an Umfragen. Durchführungsermüdung ("survey taking fatigue"): diese Art der Umfrageermüdung entsteht während eine befragte Person eine Umfrage ausfüllt. Wenn eine Umfrage zu viel Zeit beansprucht und/oder Fragen komplex und unverständlich formuliert sind, setzt eine ähnliche Ablehnungseinstellung zur Umfragevervollständigung ein. Folglich wird Umfrageermüdung Sie entweder mit keinen Umfragedaten oder lediglich minderwertigen Daten zurücklassen, sodass Ihre Forschung ernsthaft gefährdet werden kann. Gründe für Umfrageermüdung Es gibt zahlreiche Gründe, die zu den vorherigen Arten der Umfrageermüdung führen können. Die folgende Liste an Ursachen taucht immer wieder in Diskussionen und Publikationen zum Thema Umfrageermüdung auf. Umfragen sind zu lang: Wenn eine Umfrage zu viel Zeit erfordert oder aus zu vielen Fragen besteht, werden Befragte schnell das Interesse daran verlieren, da ihre Zeit ein wertvolles Gut ist. Fragen sind zu lang und komplex: In Einklang mit Punkt 1 erfordern lange und komplexe Fragestellungen mehr Konzentration von der befragten Person und resultieren darin, dass eine Umfrage zu lang wird. Dies erhöht Absprungraten enorm. Frequenz der Umfrageeinladungen/-erinnerungen ist zu hoch: Wenn eine Person zu viele Umfrageeinladungen auf einmal oder zu häufig Umfrageerinnerungen erhält, führt dies schnell zu Überforderung und Frustration. Rücklaufquoten werden entsprechend stark sinken. Fragen betreffen höchst vertrauliche Angelegenheiten: Dies trifft besonders auf persönliche und demographische Fragen zu. Befragte fühlen sich unter Umständen in ihrer Privatsphäre eingeengt und ergreifen die Flucht. Fragen haben wenig oder keine Relevanz für Befragte: Wenn eine Umfrage nicht die angemessene Zielgruppe anspricht, wird ihr Thema an Relevanz für die tatsächlichen Befragten verlieren und zu Langeweile führen. Nichtsdestotrotz gibt es Wege und Erfolgsmethoden, die sicherstellen können, dass Umfrageermüdung vermieden oder zumindest minimiert werden kann. Maßnahmen zur Bewältigung von Umfrageermüdung Halten Sie Ihre Umfrage schlank. Die meisten Leute werden Umfragen meiden, die mehr als 5 - 10 Minunten dauern sowie mehr als 10 Fragen lang sind. Gestalten Sie Ihre Umfrage kurz, um die Konzentration Ihrer Befragten nicht zu sehr zu strapazieren. Eine gute Möglichkeit die Umfragenlänge vorab zu prüfen ist jemand anderes darum zu bitten, die Umfrage zu testen und dabei die Zeit zu stoppen. Formulieren Sie Fragen in einfacher Sprache. Gestalten Sie Fragen kurz, vermeiden Sie verwirrende oder irreführende Frageninhalte und verzichten Sie auf doppelte Verneinungen oder andere mehrdeutige Formulierungen. Lassen Sie jemanden die Wortwahl Ihrer Fragen gegenlesen, um sicherzustellen, dass diese verständlich sind. Identifizieren Sie das Optimum Ihrer Einladungen. Testen Sie den Zeitpunkt Ihrer Einladungen und die Frequenz Ihrer Erinnerungsmails, um die ideale Balance dafür zu finden, wann Personen Ihre Umfrage durchführen. In den meisten Fällen ist dies eine Frage des Testens. Erkennen Sie die Grenzen der Privatsphäre. Viele und aussagekräftige Daten zu erhalten ist zwar schön und gut, allerdings müssen Sie sicherstellen nicht die persönliche Privatsphäre Ihrer Befragten zu verletzen wenn es um sensible Informationen geht. Am sinnvollsten ist es jemanden Ihre Fragen auf Angemessenheit prüfen zu lassen. Stellen Sie die richtigen Fragen. Wenn Sie eine bestimmte Zielgruppe anvisieren, dessen Interessen sich mit dem Umfragenthema decken, sollten Sie sicherstellen, dass Sie beim Thema bleiben und nicht abschweifen. Wenn Sie verschiedene Unterthemen in Ihrer Umfrage vermischen, verteilen Sie diese lieber auf verschiedene Umfragen, um die bestmöglichen Daten von Ihren Befragten zu erhalten. Wenn Sie keine bestimmte Zielgruppe anvisieren, kann es schnell passieren, dass Ihr Umfragethema für Befragte irrelevant wird. Hier können bestimmte Anreize geboten werden, wobei die Bereitstellung von Anreizen immer mit Vorsicht eingesetzt werden sollten. Fortgeschrittener Tipp: Implementieren Sie eine Frage, in der Sie um Erlaubnis bitten mit Ihren Befragten in Kontakt zu treten, um Unklarheiten zu besprechen und um Rückmeldung bezüglich der Rückmeldung zu erhalten. Da dies eine freiwillige Einverständniserklärung ist, haben Sie nichts zu verlieren. Zusammenfassend können Sie Ihre Bemühungen zur Vermeidung von Umfrageermüdung seitens Ihrer Befragten auf diese vier Schlüsselbegriffe reduzieren: Zeit, Relevanz, Angemessenheit, Verständlichkeit, das ist auch schon alles. Sind Sie bereit großartige Daten von Ihren Befragten zu verdienen?
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Was ist Markenbekanntheit? In den vergangenen Jahrzehnten hat in der modernen Gesellschaft eine starke Verlagerung von traditionellem Ladeneinkauf hin zum Erwerb allerlei Produkte online stattgefunden. Der Grund für diesen Umbruch? Es ist wesentlich bequemer, leichter, schneller und die Auswahl ist unendlich groß. Aus Konsumentensicht ist das Phänomen des Online Shopping zu einem wahrhaftig paradiesischen Zustand geworden. Aus Unternehmenssicht war es noch nie schwieriger gegenüber Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Dies mag zunächst paradox klingen, wenn man bedenkt, dass das Internet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten bietet potentielle Kundenzielgruppen zu adressieren, seien es Endkunden (B2C) oder auch Geschäftskunden (B2B). Nichtsdestotrotz haben alle Unternehmen mit Internetverbindung Zugang zu diesen Potentialen, was in einem Informationsüberfluss für Konsumenten resultieren kann. Wie bereits im vorangehenden Abschnitt beschrieben ist dieser Umstand durchaus überfordernd für die meisten Menschen, gleichermaßen jedoch essentiell für Unternehmen, die versuchen Ihre Produkte und Dienstleistungen an den Mann zu bringen. So stellt sich die Frage wie Unternehmen anfangs überhaupt zum Verkauf an akquirierte Kunden gelangen? Kurz gesagt: Markenbekanntheit. Markenbekanntheit kann definiert werden als der Grad des Erinnerungs- und Wiedererkennungsvermögens einer spezifischen Marke. In diesem Zusammenhang muss die Markenwiedererkennung nicht unbedingt die Erinnerung an einen Markennamen beinhalten, sondern bedarf eher einer minimalen geistigen Differenzierung von Markeneigenschaften im Vergleich zu anderen ähnlichen Marken. Markenbekanntheit im Kontext betrachtet Markenbekanntheit ist ein entscheidender strategischer Leistungsindikator für Unternehmen, da sie eine wichtige Rolle bei der Initialisierung von Kaufprozessen spielt. Hier kommen Konsumentenverhalten, der Kaufentscheidungstrichter sowie das Markenbekanntheitsset ins Spiel. Konsumentenverhalten Konsumentenverhalten beschäftigt sich mit der Untersuchung von Konsumentenkaufentscheidungen, z.B. Individuen, Gruppen oder Organisationen, basierend auf emotionalen, verhaltensbezogenen und intellektuellen Einflüssen. Kaufentscheidungstrichter Der Kaufentscheidungstrichter ist ein Modell, das auf Konsumentenverhaltensstudien basiert und den Kundenweg durch verschiedene Trichterphasen vor dem Kauf von Produkten und Dienstleistungen darstellt. Dieser Entscheidungstrichter unterteilt sich in vier Phasen: Bewusstsein (Awareness), Interesse (Interest), Verlangen (Desire) und Handlung (Action). Die Handlungsphase repräsentiert den tatsächlichen Kauf und wird stark von den drei vorangehenden Phasen beeinflusst, die einen Konsumenten von der Markenerkennung zum Markenwunsch führen. Diese Schritte sind entscheidende Kontaktpunkte für Unternehmen, um Kunden für sich zu gewinnen. Markenbekanntheitsset Wenn die Notwendigkeit zum Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung auftritt, suchen Konsumenten typischerweise bewusst oder unbewusst zunächst im Gedächtnis nach bekannten Marken, dem sogenannten Awareness Set, welches in angemessene und unangemessene Alternativen unterteilt wird abhängig davon, ob die Alternativen die konkrete Notwendigkeit befriedigen können oder nicht. Unangemessene Marken wandern in das Inept Set des Konsumenten, neutrale Marken in das Inert Set und angemessene Marken in das Evoked Set. Falls eine unzureichende Menge an „evoked“ Marken im Gedächtnis zugänglich sind, kann der Kaufprozess durch eine externe Suche, z.B. durch Suchmaschinenanfragen, Produkt-/Dienstleistungsvergleichsportale, Empfehlungen von Freunden und Familie, abgerundet werden. Marken, die in diesem Prozess abgelehnt werden machen den Weg frei für solche, die letztendlich gekauft werden. Das Unternehmensziel ist es dann ein brilliantes Produkt bzw. Dienstleistung abzuliefern und dabei ein besonderes Kundenerlebnis zu schaffen, das diesen in seiner/ihrer Kaufentscheidung bestätigt. Falls dieser Prozess erfolgreich verläuft, wird ein Unternehmen den Kaufzyklus komplettieren können, um an erster „Gedankenstelle“ (top-of-mind awareness) des Konsumenten zu stehen und damit gegenüber der Konkurrenz bei der nächsten Kaufentscheidung einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Das „top-of-mind awareness“ Konzept bezieht sich per Definition auf eine Marke, die einem Konsumenten zuerst einfällt, wenn dieser an eine bestimmte Branche oder ein bestimmtes Produkt/Dienstleistungskategorie denkt. Markenbekanntheitsansätze Es existieren verschiedene Ansätze der Markenbekanntheit. Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, ist der bevorzugte Zustand der Markenbekanntheit die „top-of-mind awareness“ Situation. Diese Art der Markenbekanntheit erfordert keine externen Impulse zur Wiedererkennung der zugeschriebenen Marke. Ein Ansatz der Markenerkennung ist die ungestützte Erinnerung (unaided recall). Kunden sind hierbei in der Lage eine Marke ohne externe Veranlassung wiederzuerkennen. Ein anderer Ansatz ist die gestützte Erinnerung (aided recall). Ein Konsument wird in diesem Fall nicht in der Lage sein eine Marke ohne externe Hilfe wiederzuerkennen. Ein konkreter Stimulus ist nötig, um bei einem Konsumenten eine Markenerkennung hervorzurufen. Markenbekanntheitsumfrage Markenbekanntheit ist ein wichtiger Unternehmensindikator in einer Welt, die stark durch Online Shopping gezeichnet ist, da Kunden bestimmte Marken nicht immer vorab testen können, um eine Kaufentscheidung zu treffen; mit der Ausnahme von Wiederholungskäufen. Nach all den bisherigen Fakten zur Markenbekanntheit und der Herausstellung der Wichtigkeit für Unternehmen, reduziert sich dieser Kontext auf eine grundlegende Frage: Wie finde ich meinen Markenbekanntheitsgrad bei Konsumenten heraus? Die Antwort ist denkbar einfach: indem Sie sie fragen; und welch bessere Möglichkeit gibt es hier als zu diesem Zweck eine Markenbekanntheitsumfrage durchzuführen. LimeSurvey bietet eine Markenbekanntheitsumfragevorlage (Brand Awareness Survey Template) an, welche Fragen beinhaltet, die zur Identifikation der Markenbekanntheit die verschiedenen Ansätze berücksichtigt. Die folgenden Fragebereiche werden abgedeckt: Sind Konsumenten in der Lage eine spezifische Marke wiederzuerkennen, wenn diese darum gebeten werden Marken basierend auf bestimmten Produkt- oder Dienstleistungskategorien eigenständig anzugeben (ungestützte Erinnerung)? Sind sie in der Lage eine spezifische Marke zu erkennen, wenn diese in einer Liste verschiedener Marken vorgegeben wird (gestützte Erinnerung)? Welche Quellen führen einen Konsumenten zu bestimmten Marken? Wie vertraut sind bestimmte Marken, wie sieht das Kaufverhalten eines Konsumenten aus und wie bewertet der Konsument bestimmte Marken? Markenbekanntheit ist häufig der entscheidende Faktor, wenn ein Konsument sich für den Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung entscheidet. Es ist daher unumgänglich eine top-of-mind awareness zu erlangen, um Wachstum anzuregen, besonders für Online Shops, da eine stärkere positive Markenbekanntheit das Fehlen einer physischen Bewertung von Produkten/Dienstleistungen wettmachen kann. In diesem Sinne regelmäßige Markenbekanntheitsumfragen durchzuführen sind ein guter Ausgangspunkt für Markenbekanntheitskampagnen und Unternehmenswachstum. Die Umfragenvorlage wird im Verlauf der stabilen LimeSurvey 3.0.0 Veröffentlichung verfügbar sein und wird kostenlos in unseren Professional Basic, Expert und Enterprise Paketen sowie Premium 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate Paketen inbegriffen sein. Testen Sie es gern kostenlos aus und finden Sie heraus wo Ihre Marke steht. Falls Sie uns Rückmeldung, Kommentare oder Vorschläge bezüglich unserer Markenbekanntheitsumfragevorlage weiterleiten möchten, senden Sie uns eine E-Mail.